Man räumte der Schweizer Nationalmannschaft am 5. Spieltag in der Gruppe C der Qualifikationen für den EuroBasket 2021 nicht viele Chancen ein, und trotzdem kamen sie nahe an eine Sensation heran: die Mannschaft von Bosnien-Herzegowina gewann schliesslich mit nur 62:67. Was für eine tolle Leistung der Schweizerinnen, die eine bemerkenswerte geistige Verfassung bewiesen und sowohl defensiv als auch offensiv gut auf ihre besser bewerteten Gegnerinnen reagiert haben. Angesichts des Ablaufs der Begegnung können die Schweizerinnen sogar einige Bedauern haben, denn der Sieg lag in Reichweite. Die gegnerische Mannschaft verdankt den Sieg der eingebürgerten, amerikanischen Spielerin Courtney Hurt, die 30 Punkte, 13 Rbds, 2 Assists gemacht und vor allem im letzten Viertel weh getan hat. Die Leistung der Schweizerinnen weckt viel Zukunftshoffnungen für die noch junge Mannschaft. Das erste Viertel war sehr ausgeglichen, keine der beiden Mannschaften hatte je mehr als 3 Punkte Vorsprung gegenüber der anderen. Man sah vor allem Evita Herminjard, die 15 Punkte erspielt hat und von Emma Chardon sehr gut unterstützt wurde. Auch nach der Pause spielten sie sehr gut weiter, hatten sogar einen Vorsprung von 8 Punkten in der 23. Minute, 42:34. Danach leider eine Durststrecke, so dass Bosnien-Herzegowina in der 27. Spielminute wieder vorne lag. Ein Teilresultat von 0:10 aufgrund einer sehr aggressiven Defensive, die unsere Spielerinnen zu Fehlern verleitete und sie zu Würfen in letzter Sekunde zwangen. Ein Korb von Anissa Toumi beendete das Debakel, und unsere Nati konnte das letzte Viertel mit Gleichstand beginnen. Sechs aufeinanderfolgende Punkte von Courtney Hurt gab Bosnien-Herzegowina ebenso viel Vorsprung in der 35. Minute. Aber die Spielerinnen von Damien Leyrolles gaben nicht klein bei, 58:59 zwei Minuten später. Wiederum punktete Courtney Hurt und brachte ihre Mannschaft in eine anscheinend bequeme Lage mit 58:65 1’40” vor Spielende. Die Schweizerinnen liessen aber nichts anbrennen, holten auf 3 Punkte auf und hatten zweimal die Gelegenheit, auszugleichen, aber der Ball wollte nicht mehr in den Korb. 19 verlorene Offensiv-Rebounds und 21 Ballverluste kamen ihnen teuer zu stehen. Ausgezeichnete Leistung von Evita Herminjard, 23 Punkte, 5 Rbds, 4 Assists, aber auch 8 Ballverluste wegen zu hohem Risiko. Sie wurde sehr gut von Emma Chardon, 17 Punkte, 5 Rbds unterstützt. Auch zu vermerken sind die 8 Punkte, 4 Rbds, 5 Assists, 2 Steals von Nancy Fora. Absolut hervorzuheben ist die tolle Gesamtleistung, die zeigt, wie gut das Team zusammenpasst. Die letzte Hoffnung auf eine Qualifikation ist vorbei, aber das Wichtige an diesem Spiel liegt woanders. Bosnien-Herzegowina hat bis zum Schluss gezittert und hatte vermutlich nicht mit so viel Widerstand gerechnet. Am Samstag muss gegen Russland dieselbe Leistung her. Russland hat im anderen Spiel des Tages aus Estland Kleinholz gemacht.
Switzerland - Bosnia and Herzegovina 62-67 (32-29) (14-13)(18-16)(16-19)(14-19)
Switzerland
CLEMENT K. (0), RUGA E. (4), MARGOT L. (0), CHARDON E. (17), STOIANOV F. (2), JACQUOT E. (0), FRANCHINA M. (4), FORA N. (8), HERMINJARD E. (23), TOUMI A. (4)
Bosnia and Herzegovina
DEURA M. (4), BABIC N. (4), DELIC N. (0), BRCANINOVIC M. (14), DZEBO N. (3), VRANCIC I. (6), TAVIC M. (4), DELIC A. (2), HURT C. (30)
Weiteres Resultat
Russia - Estonia 79-35
Rangierung
1. Russia 5 4 1 9 Punkte
2. Bosnia and Herzegovina 5 4 1 9 Punkte
3. Switzerland 5 2 3 7 Punkte
4. Estonia 5 0 5 5 Punkte
Nächstes Spiel
Samstag, 6. Februar
15h30 Russia - Switzerland