Paukenschlag in der SB League: Die Lions de Genève sind Schweizer Meister – und beenden damit die unglaubliche Serie von sechs Meistertiteln in Folge von Fribourg Olympic. Mit einem 80:74-Sieg im vierten Finalspiel entscheiden die Genfer die Serie mit 3:1 für sich und holen sich ihren ersten nationalen Titel seit 2015.
Das entscheidende Spiel fand am Dienstagabend in einer bis auf den letzten Platz gefüllten Halle du Pommier statt – in einer elektrisierenden Atmosphäre. Fribourg erwischte den besseren Start, traf früh mehrere Dreipunktewürfe und lag nach nur vier Minuten bereits mit 16:4 in Führung. Genève, ohne den verletzten Juwann James (Knie) und durch frühe Fouls seiner Leistungsträger gehandicapt, hielt dank dem Einsatz von Omar Ali sowie der Spielintelligenz von Robert Zinn und Paul Gravet dagegen.
Die Lions holten den Rückstand nach und nach auf und kamen kurz vor der Pause bis auf einen Punkt heran (33:34), ehe Fribourg mit einem 7-Punkte-Vorsprung in die Kabine ging (33:40).
Nach dem Seitenwechsel drehte das Spiel. Genève nutzte die zunehmende Foulbelastung der Fribourger Schlüsselspieler, um das Momentum zu übernehmen. Zwei Körbe in Folge von Jaqualyn Gilbreath brachten den Ausgleich zum 53:53 kurz vor Ende des dritten Viertels.
Im Schlussabschnitt machten die Genfer alles klar. Angeführt von einem starken Boris Mbala auf beiden Seiten des Feldes und einem konzentrierten Kollektiv, verschafften sich die Lions fünf Minuten vor Schluss einen Vorsprung von fünf Punkten. Fribourg, durch Fouls und Ausschlüsse geschwächt, konnte nicht mehr kontern. Genève verwaltete den Vorsprung souverän und verwandelte seinen ersten Matchball.
Der Titel krönt eine historische Saison für die Lions de Genève. Nach dem Gewinn des Patrick-Baumann-Schweizer Cups im April feiern sie das Double und beenden die Fribourger Dominanz, die seit 2018 angehalten hatte.
Für mehrere Schlüsselspieler im Genfer Kader – darunter Final-MVP Paul Gravet, Boris Mbala und Robert Zinn, alle mit Vergangenheit bei Fribourg – hat dieser Titel eine besondere Bedeutung. Und auch für Noé Anabir ist der Erfolg speziell: Er war bereits 2015 Teil des Genfer Teams, das zuletzt Meister wurde – und schliesst nun symbolisch den Kreis mit einem zweiten Titel.
Genf ist damit zurück an der Spitze des Schweizer Basketballs – zehn Jahre nach dem letzten Meistertitel.