Finals der Patrick Baumann Swiss Cup hielten, was sie versprachen. Die Finals des Patrick Baumann Swiss Cup erfüllten am Samstag in der Mobiliar Arena in Bern alle Erwartungen. Das Frauenteam von Nyon Basket beendete die vierjährige Siegesserie von Elfic Fribourg mit einem Erfolg nach Verlängerung (78:72). Die Lions de Genève holten ihren ersten Titel seit vier Jahren, indem sie Union Neuchâtel mit 72:65 bezwangen.
Dominieren heißt nicht gewinnen – das fasst die Leistung der Freiburgerinnen gut zusammen. Die vierfachen Titelverteidigerinnen führten über 37 Minuten gegen Nyon. Das Team von Romain Gaspoz, das auf die verletzte Cesaria Ambrosio verzichten musste, lag in dieser Finalpartie zwischenzeitlich mit bis zu zehn Punkten in Führung. „Wir konnten das Spiel nicht zumachen, teilweise fehlte uns die offensive Disziplin“, erklärte der Coach, freute sich aber dennoch über „eine großartige Werbung für den Frauenbasketball“.
Fünf Sekunden vor Schluss des vierten Viertels sorgte Indira Vilolo Dos Santos – MVP mit 19 Punkten – per Offensivrebound für den Ausgleich (64:64). Angetrieben von einer pinken Fanwand gaben die Waadtländerinnen das Spiel nicht mehr aus der Hand: „Diese pinke Wand, dieser Lärm – das hat uns das Herz erwärmt“, erzählte Kapitänin Laure Margot. Trainer Loan Morand sprach von „einem unglaublichen Spiel, einem echten Basketball-Drehbuch und einem wunderbaren Bild für den Frauenbasketball. Was wir heute aufbauen, ist auch Elfic Fribourg zu verdanken – wegen der Rivalität.“
Nachdem Nyon bereits die Supercup- und die European Women’s Basketball League-Finalspiele in dieser Saison gewonnen hatte, ist ein mögliches Wiedersehen mit Fribourg im Playoff-Finale realistisch. „In dieser Phase der Saison geht es nur darum, von Spiel zu Spiel zu denken und an sich zu arbeiten. Der Fokus liegt ganz klar auf den Playoffs“, betonte Fribourgs Danielle Rodriguez (MVP mit 30 Punkten).
Rot gegen Weiß – die Fans von Genf und Neuchâtel sorgten für eine elektrisierende Atmosphäre. Die junge Mannschaft aus Neuchâtel konnte mit Genf über weite Strecken mithalten, doch am Ende holten sich die Lions ihren ersten Titel seit 2021: „Alle haben schon lange darauf gewartet“, bestätigte Coach Patrick Pembele. „Erfahrung“ und die starke Leistung von der Bank seien entscheidend gewesen – „das ist unsere große Stärke“.
Vor allem Boris Mbala, der von der Bank kam, brillierte mit 21 Punkten und wurde zum MVP gewählt. „Meine ersten Würfe haben gesessen, das hat mir Selbstvertrauen gegeben. Ich habe gute Erinnerungen an diese Halle – auch mit der Schweizer Nationalmannschaft habe ich hier schon gut gespielt“, erinnerte sich der Genfer.
Zur Feier des Tages gab es eine Überraschungs-„Champagnerdusche“ mitten in der Pressekonferenz – als Zeichen des ersten Titels von Patrick Pembele mit den Lions.
Für Union Neuchâtel war die Hürde letztlich zu hoch. Einige Leistungsträger kehrten erst wenige Tage vor dem Finale von Verletzungen zurück. „Wir haben bis zum Ende gekämpft, aber sie haben mehr Erfahrung. Wir hätten gerne unsere ganze Mannschaft in Topform gehabt. Trotzdem bin ich stolz – physisch haben mich die Jungs überrascht“, sagte Coach Mitar Trivunovic.
Dylan Ducommun war mit 16 Punkten der stärkste Spieler bei Union (MVP). Trotz der Enttäuschung vergaßen die Neuchâtelois ihren Anhang nicht: Mit einem Transparent bedankten sie sich bei ihren Fans – „Ihr seid fantastisch“.